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Mein persönliches Rentenportfolio

Ein Ausblick wie ich für meine Pension investiert sein möchte 3. Mai 2021

Bitte beachten Sie unbedingt den folgenden Haftungsausschluss! Unbedingt!

Jegliche Tipps und Anregungen des Autors sind als genau das zu verstehen was sie sind: Tipps und Anregungen.
Sie dienen ausschliesslich zu Schulungszwecken.
Der Autor übernimmt keinerlei Gewährleistung und jegliche Haftung ist ausgeschlossen!
Investieren ist mit erheblichen, unkontrollierbaren und unvorhersehbaren Risiken verbunden und kann zum vollständigen und nichtreversiblen Verlust des eingesetzten Kapitals führen.

Unser Rentenportfolio: Die Anlagestrategie für unseren Ruhestand

Habe ich nun schon lange darüber philosophiert, wie eine Investitionsstrategie aussehen könnte im Rahmen einen Kapitalbezugs für den Renteneintritt, so ist es nun an der Zeit, Ihnen, meinen geschätzten Lesern, meine ureigene, persönliche Anlagestrategie etwas näher zu bringen.

Meine Renten-Anlagestrategie

Alle in diesem Blog gemachten Aussagen beziehen sich auf den Stand des ersten Quartals 2021. Ich hoffe aber von nun an Ihnen einen regelmässigen Update geben zu können.

Was muss unser Rentenportfolio erfüllen?

Falls wir mit unserem Portfolio eine ansprechende SWR oder sogar eine genügsame PWR erreichen wollen und dies vor allem bis an unser Lebensende unsere Kapitalquelle darstellen soll, dann darf das Portfolio zwei Sachen nicht machen:

  • Niedergehen
  • Zu wenig abwerfen

Die Kunst des Rentenportfolios besteht nun also darin, diesen beiden Punkten gerecht zu werden.

Das beschriebene Portfolio ist unser Familienportfolio und soll also unseren Lebensabend absichern. In der Folge dieses Artikels erlaube ich mir aber Madame nicht mehr explizit zu erwähnen, da vorallem ich mich um das Portfolio kümmere. Selbstredend ist Madame eng eingebunden. Ich liebe sie.

Vor allem der zweite Punkt der Anforderung impliziert, dass, weil ich eine akzeptable Rendite erzielen will, es unabdingbar ist ein akzeptables Risiko nehmen zu müssen.

Muss ich also ein akzeptables Risiko nehmen, dann ist es trotzdem zwingend, um dem ersten Punkt gerecht zu werden, dass das Rentenportfolio nicht niedergeht. Das Portfolio soll also gerade ein so grosses Risiko bergen, dass zwar genügend Rendite erzielt werden kann, es aber nicht niedergeht, falls irgendwie möglich.

Ein Risiko kann nicht einfach so beliebig entschärft werden. Es gibt zwar Möglichkeiten, aber diese sind sogar für Grossinvestoren nur beschränkt einsetzbar, ganz zu schweigen von mir als Kleinstanleger.

Es gibt jedoch eine gängige Möglichkeit das Risiko zeitlich und anderweitig zu verteilen. Dieser Mechanismus nennt sich Diversifikation.

Diversifikation meines Rentenportfolios

Wie war das mit den Eiern ? Wenn wir uns an Markowitz erinnern, dann kommt uns, neben seiner Markttheorie, vor allem auch der Spruch von den Eiern in den Sinn: Never lay all your eggs in the same basket.

Alleine die Diversifikation verlangt nach einem eigenen Blog. Ich werde diesen nachreichen.

Grundsätzlich kann beinahe beliebig diversifiziert werden. Irgendeinmal ist der Effekt des verteilten Risikos aber zu gering gegenüber den Kosten, die solch ein Portfolio verlangt. Wer sich bereits jetzt genauer einlesen möchte, dem empfehle ich die Fairvalue-Magazin Seite www.fairvalue-magazin.de. Diese haben diverse Portfolios über lange Zeit ausführlich analysiert und bringen die Materie der Diversifikation sehr gekonnt näher.

Meine persönliche Diversifikationsstrategie

Ich persönlich versuche in diese vier nachfolgenden Quadranten zu investieren.

Sachanlagen vs. Kapitalanlagen
Sachanlage Kapitalanlage
Höheres Risiko Rohstoffe, Commodities Aktien
Tieferes Risiko Betongold, Luxusprodukte Anleihen

Noch weiss ich nicht, ob ich gleichgewichtet diversifizieren möchte, oder ob ein Quadrant überlegen sein soll/wird/muss.

Das Testportfolio

Um die Stabilität meiner Anlagestrategie bereits jetzt testen zu können, fahre ich aber seit ein paar Jahren ein Testportfolio.

Die Frage, die ich dabei beantworten will ist: Kann mein Portfolio einen genügenden SWR erreichen, oder nicht ?


Mit Stand heute sieht es gar nicht so schlecht aus. Das Test-Portfolio hat schon mal den Corona-Crash heil hinter sich. Und bringt weit mehr als die angezielten 4 Prozent Rendite.
Wohingegen gesagt werden muss, dass es derzeit keine ausgesprochen grosse Kunst ist, am Aktienmarkt Buchgewinne zu generieren.

Es wird in der Folge spannend sein, ob sich das Portfolio auch gegen eine steigende Inflation und sonstige Widrigkeiten bewährt. Und nicht zu vernachlässigen ist auch, ob das Testportfolio mit den Nerven des Autors kompatibel sein wird. Es geht also nicht einmal nur darum, ob sich das Portfolio gegenüber den Marktallüren behauptet, sondern auch darum, ob ich mich mit dem Portfolio am Markt behaupten kann, oder irgendwann <on tilt> gehe.

Ein Blick auf die vier Quadranten in meinem Portfolio

In der Y-Achse meiner vier Quadranten befindet sich, wie Sie oben schön erkennen können, die Risikobetrachtung. Und frei nach Markowitzs Marktheorie kann davon ausgegangen werden, dass eine Anlage mit höherem Risiko, potenziell auch eine höhere Rendite abwirft. So ist die Vertikale auch ein Ausdruck einer Hoffnung des zu erwarteten Ertrags.

Die X-Achse habe ich in Sachanlagen und Wertanlagen aufgeteilt.

Wie auch immer Sie diese Aufteilung machen wollen ist alleine Ihnen überlassen. Sie sollten sich dabei aber vor allem wohl fühlen.

Sachanlagen & Höheres Risiko

In diesen Quadranten verorte ich vor allem meine Commodities. Derzeit bin ich hier vor allem in Öl- und Gasverarbeitende Industrien mit dem ETF SXEPEX investiert. Dieser ETF zahlt ziemlich zuverlässig ca. 4 Prozent jährlich aus. Dieser Titel ist alles andere als nachhaltig, mit einem TER von 0.46 aber noch einigermassen günstig. Irgendwann werde ich ihn ablösen.

Diesen Sektor möchte ich sowieso noch ausbauen. Aber aus Ermangelung von interessanten Titeln ist dies wohl eher mittelfristig geplant. <Und nein, ich werde nicht in Wasserstoff investieren>.

Von vielen Analysten wird hier Gold empfohlen. Sei es in physischer Form, oder als Beteiligung an einem ETC.
Ich persönlich halte es aber eher wie Warren Buffet: Falls ich in Gold investieren werde, dann in die verarbeitende Industrie, denn da wird tatsächlicher Wert generiert. Hier habe ich den ETF IAUP im Auge.

Gold selbst versprüht keinerlei Reiz oder Glanz auf mich. Ich bezweifle auch ganz stark dessen Wert als Inflationskorrektur. Einige versuchen es zwar sogar zu essen, aber am Ende taugt Gold nur als Tauschobjekt. Rendite wirft es auch keine ab.
Alles rund ums Gold ist mir derzeit zudem immer noch deutlich überbewertet. Sollte eine stabile Korrektur unterhalb 1700 Dollar pro Unze erfolgen, dann ist ein Einstieg meinerseits denkbar. Ansonsten lasse ich diese Position schlicht offen.

Sachanlagen & Geringeres Risiko

Dieser Quadrant wird von mir gemeinhin als Betongold betitelt. Aber auch Anlagen in Wertgegenstände könnten hier verortet werden.

Ich bin hier gleich doppelt in Betongold investiert. Heisst, ich besitze zwei Immobilien. Die eine bewohnen wir selbst, die andere ist vermietet.
Die eigengenutzte bringt einen kalkulatorischen Ertrag von ca. 3 Prozent. Die fremdvermiete schlägt mit einem ähnlichen Ertrag zu Buche.

Ich nutze hier vor allem auch noch die regelmässige Möglichkeit zur Steuerreduktion, indem ich die Immobilien immer mal wieder einer Renovation unterziehe und so ihren Wert zu erhalten versuche.

Dieser Quadrant ist derzeit sehr dominant und wird keinen Ausbau mehr erfahren bis auf ein eventuelles Investment in eine Luxusuhr. Ich rechne zudem mit einer jährlichen konservativen Wertsteigerung der Gebäude von 1 bis 2 Prozent.

Kapitalanlagen & Höheres Risiko

Dieser Quadrant reflektiert mein Aktieninvestment.

Entgegen der Diversifikationstheorie bin ich hier vorwiegend konservativ und langfristig investiert.
Das Portfolio konzentriert sich vor allem auf Value-Titel mit Dividendenmöglichkeiten. Der Hauptfokus liegt dabei, vor allem wegen den beschränkten Rückforderungsmöglichkeiten der länderspezifischen Steuern, auf Value-Titeln der Schweiz und den USA.

Meine Anlageziele lehnen sich hier an die Maslov Pyramide an. Meine präferierten Value-Titel sind Elektrizität, Wasser, Abwasser und daneben Nahrungsmittel und Versicherungen. Banken kommen für mich nur dann in Frage, wenn sie keine ausgeprägten Investment-Abteilungen führen, heisst, wenn sie vorwiegend im Private-Banking tätig sind.

Die Grundpfeiler des Portfolios bilden

  • NESN, SREN, IH2O, KO und als breites Standbein VWRL
  • daneben habe ich BEKN und VZ als Dividendenobjekte
  • Aber ich habe auch Titel von UHRN und CALN im Portfolio. Hier erfreue ich mich jeweils über die Aktionärsgeschenke.

Ein mittelfristiger Ausbau ist auch noch in Richtung Pharma oder Chemie angedacht. Hier vor allem in die gängigen Schwergewichte wie z.B. NOVN oder SAN.

Vor allem der ETF IH2O mag herausstechen. Denn er ist mit einem TER von 0.62 schon ziemlich teuer und zahlt auch kaum aus. Aber ich glaube an die Wertsteigerung von Wasser und bin überzeugt, dass mir der Titel noch viel Freude bereiten wird.

Wie schon in einem vorderen Blog beschrieben, mache ich einen grossen Bogen um gehypte Growth Titel und insbesondere um US Tech-Titel. Ich kann der ganzen FAANG+ Hyterie nichts abgewinnen, obwohl mir hier selbstredend Renditen flöten gehen.
Allenfalls ein Investment in AAPL wäre denkbar, weil ich deren Produkte selbst nutze und von der Qualität derer überzeugt bin.

Die Positionen von NESN, SREN, IH2O und VWRL möchte ich noch deutlich ausbauen. Sobald spürbare Rücksetzer kommen, werde ich da weiter kräftig investieren.

Kapitalanlagen & Geringeres Risiko

Meine Anleihen sind meine derzeitigen Bauchweh-Investments. Denn die Renditen sind bescheiden.

Als Standbeine bin ich in den Emerging Markets in Staatsanleihen und in kurzfristige USA-Treasuries investiert. Die ETF IEMB und IBTS sind hier die Gefässe meiner Wahl.

Der IEMB ETF ist sehr volatil. Bringt aber knapp 4 Prozent Auszahlung und ist mit einem 0.45 TER noch nicht ganz so teuer. Solange man den Kurs nicht betrachtet, bringt der ETF sogar Rendite.

Der IBTS ist eine Absicherungsposition und ist nicht durch Rendite getrieben.

Um doch noch etwas mehr Rendite aus den Anleihen herauswürgen zu können, habe ich auch noch eine kleine Position in High Yields US Corporate Bonds. Diese werde ich aber nicht übergewichten.

Sobald sich die Renditesituation im Anleihenmarkt spürbar verbessert, möchte ich diesen Quadranten noch deutlich ausbauen.


Und was ist sonst noch am Start?

Ich halte eine ziemlich hohe Cash Quote zurück. Denn ich bin überzeugt, dass der Kapitalmarkt schon bald einen doch deutlichen Rüocksetzer erfahren wird. Man möge mich aber bitte richtig verstehen: Ich bin kein Crashprophet. Aber viele Titel sind für mich doch schon arg teuer bewertet, um nicht zu sagen: Werden komplett irrwitzig gehandelt <z.B. TSLA>.

Rücksetzer gehören zum Kapitalmarkt wie die Kurse und die Dividenden. Dank der hohen Cash Quote erhoffe ich mir interessante Einstiegsmöglichkeiten. Ähnlich wie ich sie bereits beim Coronarücksetzer genutzt habe. Aber die Positionen müssen in mein Portfolio passen. Daneben ist es aber mein erklärtes Ziel, jeden Monat etwas am Kapitalmarkt zu investieren.


Falls Sie also einen für mich interessanten Titel wüssten, dann melden Sie mir dies doch bitte über das Kontaktformular. Sowieso wäre ich an Feedback interessiert, was sie von meinem Testportfolio halten.