Damit der Sparwillige überhaupt in der Lage ist herauszufinden, wie viele Geldmittel während einer wohl definierten Periode übrigbleiben was wir langläufig als Sparen betiteln, ist eine Übersicht über die Einnahmen und Ausgaben notwendig.
Bei vielen die ich beraten habe, stockt es bereits bei diesen beiden Fundamentaldaten.
Es ist nutz- und sinnlos sich über Sparformen, Investitionen, Portfoliozusammenstellungen etc. zu unterhalten, wenn nicht klar feststeht, ob überhaupt freie Mittel vorhanden sind.
Falls die Subtraktion Einnahmen minus Ausgaben nicht positiv ausfällt, dann ist es müssig weitergehende Schritte zu beplanen.
Um sich in das Thema einzuarbeiten, ist eine gute Referenz dazu das Internet. Selbstredend ist das Budget länderspezifisch und sehr abhängig
von der Kaufkraft.
SchweizerInnen finden hier interessantes, wohl durchdachtes Zahlenmaterial: www.budgetberatung.ch Dort können
Budgets für beinahe alle Lebenslagen heruntergeladen werden.
Für mehr Details verweise ich auf das Datenmaterial des Schweizer Bundesamts für Statistik. Hier finden sich noch viel detailreichere Basisdaten.
Für den täglichen Gebrauch tun es aber die PDF der Budgetberatung.
Daneben gibt es eine ganze Industrie, die sich um genau dieses Thema kümmert. Denn nur wer seine Kosten & Ausgaben einigermassen im Griff behält,
entgeht unter Umständen auch der Schuldenfalle.
Die Granularität des Budgets ist beinahe unerheblich siehe Kategorien weiter unten. Zahlenaffine Personen mögen vielleicht sogar eine
doppelte Buchhaltung führen. Dies erhöht zwar die Genauigkeit des Zahlenmaterials, ist für das Endergebnis aber oft ohne Mehrwert.
Schliesslich sind Abschreibungen etc. für einen Privathaushalt schlicht ohne Belang.
Geldfluss überwachen |
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Banken-App auf dem Smartphone |
Kreditkartenabrechnung / Print oder App |
In vielen Bank-Apps kann man mit wenigen Klicks die Ausgaben nach Kategorien sortieren. Beim Auszug der Kreditkarte muss man dies teilweise noch manuell
tun. Eine zu granulare Kategorisierung ist jedoch weder nötig noch zielführend. Denn viele Ausgaben können sowieso nicht genau einer Kategorie
zugeteilt werden.
Ist das Essen beim Italiener während den Ferien nun in der Kategorie Ferien, Freizeit oder Taschengeld einzuordnen,
oder verstecken wir die kleine Sünde unter Lebensmittel.
Es gibt jedoch Kategorien, die mit Vorteil genauer ausgewiesen werden. Dank diesen Kategorien kann man einen raschen Überblick über mögliches Einsparpotential bei den Steuern erhalten.
Betrachten wir eine mögliche Aufteilung des Budgets etwas genauer, dann kann grundsätzlich zwischen drei Ausgabenfeldern unterschieden werden:
Nicht veränderbare Kosten | Variable, wechselnde Kosten | Rückstellungen |
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Miete oder Hypothek | Kosten für Wohnen & Renovation & Nebenkosten | Gesundheitskosten |
Berufskosten: Bahnabo, Berufskleider, Mittagessen | Taschengeld, Spenden, Geschenke | Zahnarzt und Brille |
Hausrats-, Auto- und Privatversicherung | Ferien, Freizeit und Hobbies | Neues Auto |
Serafe/GWZ, Kommunikation: Mobile-Abo & TV & Internet und Elektrizität | Essen & Non-Food | |
Steuern | Fahrkosten & Benzin | |
Krankenkasse |
Die Einnahmen sind in den meisten Fällen etwas übersichtlicher.
Um längerfristig planen zu können, bedarf es einer Kostenübersicht über mehrere Jahre. Zudem müssen auch unerwartete Einflüsse in Betracht gezogen werden.
Als Ü50er muss ich davon ausgehen, dass bei mir die Kostenposten in den Rückstellungen Gesundheit, Zähne/Brille je länger je grosszügiger angelegt werden müssen. Auch die Krankenkassenkosten in der Schweiz steigen jährlich. Dafür tut es im Alter vielleicht ein kleineres, billigeres Auto.
Jede Budgetposition soll jedoch regelmässig hinterfragt werden. Vielfach hat man sich über Prämien von Versicherungen während vielen Jahren keine Gedanken mehr gemacht.
Es ist nicht zielführend, von heute auf morgen komplett auf die Kostenbremse zu treten. Denn das Leben bietet mehr, als sich täglich über das Geld Sorgen zu machen. Und wer sich nichts mehr gönnt, der verliert schon bald die Lust, sich mit seinen eigenen Ausgaben auseinanderzusetzen.
Aber ich habe noch fast kein Budget eingesehen, wo nicht offensichtlichstes Sparpotential vorhanden ist. Bereits geringe wiederkehrende Einsparungen multiplizieren sich über Monate und Jahre.
Auch hier hilft das Internet. Es gibt tonnenweise seriöse Seiten, die einem gnadenlos das eigene Sparpotential aufzeigen. Die Kündigung der jeweiligen Services zu schreiben, muss man aber immer noch selbst tun und wir sind ja alle so bequem.
Es ist auch keinesfalls zielführend, sich über andere, veröffentlichte Budgets zu wundern. Denn jedes Budget ist individuell und einzigartig auf die persönliche Situation zugeschnitten. Ich bin jeweils hin und weg wegen den Verbrauchszahlen von Oliver aus frugalisten.de. Nicht nur wegen dem geniesst er meinen allergrössten Respekt.
Kriegen wir die Ausgaben tatsächlich tiefer als die Einnahmen, dann bietet dies nicht nur eine wohlige Sicherheit gegen eine mögliche Überschuldung, sondern auch viel Potential, um die eigene Finanzsituation nachhaltig zu optimieren.
Vor allem in der Frugalisten-Szene gibt es Exponenten, die einem aufzeigen, mit wie tiefen Ausgaben man sich ein schönes Leben gönnen kann. Je mehr am Ende des Monats übrig bleibt, desto höher wird die Sparquote.
Sparquoteformel in Prozent = 100 - (100 * Ausgaben/Einnahmen)
Klettert die Sparquote deutlich in die doppelten, positiven Prozentzahlen, dann kann überlegt werden, wie dieses Geld sinnvoll angelegt werden kann.
Viele westliche Länder wurden geformt aus aristokratischen, feudalherrschaftlichen Gesellschaftsstrukturen. Diese potenziell reiche Oberschicht hat Wege gefunden, um ihre Ausgaben z.B. Steuern legal zu optimieren. Und Strukturen aufgebaut, damit das Vermögen zu arbeiten beginnt.
Damit das Vermögen aber arbeiten kann, muss es zuerst vorhanden sein. Ab einem gewissen Punkt wird dies dann sogar zum Selbstläfer.
Wollen Sie mehr davon erfahren ? Mehr auf anderen Blogs von mir. z.B. über Steuern sparen.